Immer mehr Hunde und Katzen leiden unter Haut und Haarkleidproblemen. Da das Organ Haut vielfältigen Einflüssen von innen und von außen ausgesetzt ist, ist auch die Liste der möglichen Ursachen sehr umfangreich und stellt für den Tierarzt eine echte diagnostische Herausforderung dar.
Die Untersuchung umfaßt je nach Fall mehrere Schritte:
Hautkontrolle auf Flöhe, Läuse, Haarlinge, Hautgeschabsel ( um Milben aufzuspüren ), einer Untersuchung mit der Wood Lampe ( Pilzdiagnostik ), Anlegen von Pilz- und Bakterienkulturen, Hautbiopsien und bei Bedarf Blutuntersuchungen. Oftmals sind die Lokalisationen der Hautläsionen und deren Verteilungsmuster derart charakteristisch, dass relativ rasch eine ( Verdachts- ) Diagnose gestellt und eine entsprechende Therapie eingeleitet werden kann.
In der Tiermedizin stehen uns heute eine Reihe von neuen Hauttherapeutika zur Verfügung ( z.B. spot on Präparate, die auf die Haut aufgetragen werden und die Hautbarriere wiederherstellen, Schampoos mit Wirkstoffen gegen Bakterien und Pilze, entzündungshemmende Sprays ), so dass vielfach auf Medikamenteneingabe verzichtet werden kann.

die häufigsten Hauterkrankungen bei Hund und Katze lassen sich wie folgt einteilen:
1) Hauterkrankungen durch Bakterien, Pilze, Parasiten
noch immer ist eine Entzündung der Haut durch Flöhe eine der häufigsten Gründe für schwere Hautveränderungen. Auch Milben ( Demodex, Sarcoptes ), Läuse und Haarlinge sind immer wieder Anlass für schmerzhafte, juckende Hautveränderungen.

2) Hauterkrankungen durch Futtermittelunverträglichkeit
starker Juckreiz und hochrote Haut vor allem am Bauch und zwischen den Hinterbeinen ( Hund ) oder im Kopfbereich ( Katze ) dominiert diese Erkrankung, welche in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen hat.

3) organbedingte Hauterkrankungen
eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund führt zu symmetrischem Haarausfall, verdickter Haut und eitriger Hautentzündung.
Morbus Cushing führt zu einer auffallend dünnen und trockenen Haut, zu dünnem Haarkleid mit anschließendem Haarverlust.
eine Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze führt zu einem matten, sehr struppigen Fell mit schmieriger Haut.

4) Hauttumore
Papillome ( Warzen ) können eine beträchtliche Größe erreichen und geschwürig entarten, so dass sie operativ entfernt werden müssen.
Plattenepithelkarzinome treten bevorzugt bei älteren Hunden und Katzen auf und haben oft ein blumenkohlartiges Aussehen.
Basaliome und Mastzelltumore zählen zu den Haupttumoren der Haut. Während Basaliome gutartige, meist einzeln vorkommende, runde, harte und haarlose Knoten darstellen, sind Mastzelltumore bösartige Knoten mit äußerst variablem Erscheinungsbild.